Theodor Herzl: Der zionistische Visionär

Herzl-balconyNEUEr träumte von einer Heimat für sein Volk, rief im August 1897 den ersten Zionistenkongress ein und notierte später in sein Tagebuch „In Basel gründete ich den Jüdischen Staat“. Sein berühmtestes Zitat: „Wenn ihr wollt ist es kein Märchen“. Drei Absätze über Theodor Herzl

Theodor Herzl wurde 1860 in Budapest geboren. Seine Familie galt bereits als „religiös aufgeklärt“ und pflegte eine weltbürgerliche deutsche Kultur. Als Herzl 18 Jahre alt war, starb seine ältere Schwester Pauline und die Familie beschloss nach Wien überzusiedeln. In Wien studierte Herzl Jura und schloss sein Studium 1884 mit Promotion ab. Bald stellte der junge Mann jedoch fest, dass Juden keine guten Berufsaussichten in seinem Fach hatten, also besann er sich auf seinen Jugendtraum Schriftsteller zu werden.

Er verfasste zahlreiche Feuilletons und Theaterstücke und landete schließlich bei der „Neue Freie Presse“, einer der bedeutendsten europäischen Tageszeitungen. 1889 heiratete er und bekam zwei Jahre später den Posten des Pariser Korrespondenten angeboten. Seine Erfahrungen bei der Berichterstattung über die Dreyfus-Affäre machten aus dem Wiener Salon-Juden schließlich einen überzeugten Zionisten. 1896 publizierte er seine programmatische Schrift „Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage“, in der er die Überzeugungen vertritt, dass die Juden ein eigenständiges Volk sind und dass dieses Volk nur dann vom Antisemitismus geschützt werden kann, wenn es einen eigenen Staat errichtet. Dieser Staat könne in Argentinien oder Palästina entstehen, so Herzls Vision. Die meisten Juden in Westeuropa lehnten seine Idee des „Judenstaates“ zunächst ab, während sich in Osteuropa – wo es regelmäßig zu Progromen kam – eine schnell wachsende Zahl an Anhängern formierte. Im August 1897 berief Herzl den ersten Zionistenkongress ein und notierte wenig später in seinem Tagebuch: „In Basel habe ich den Judenstaat gegründet“.

Es folgten zahlreiche diplomatische Bemühungen, darunter eine Audienz bei Kaiser Wilhelm II., König Vittorio Emanuelle III. und Papst Pius X, bei denen Herzl für die Idee eines jüdischen Staates warb. Während die jüdischen Einwanderungen nach Palästina bereits begonnen hatten, zog sich Herzl im Mai 1904 aus gesundheitlichen Gründen zurück und starb wenige Wochen später im Kurbad Edlach an den Folgen einer Lungenentzündung. Zuvor notierte er in sein Tagebuch: „Machet keine Dummheiten, während ich tot bin“. Am 14. Mai 1948 verlaß David Ben Gurion die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel – unter einem Bild von Theodor Herzl.

Historische Quelle: http://bit.ly/1cOzD6V

 

Ein Kommentar zu “Theodor Herzl: Der zionistische Visionär

  1. evasauter sagt:

    Die meisten Menschen wissen gar nicht, dass die Idee einen jüdischen Staat zu gründen eigentlich schon ganz alt. Super spannend!!! Vielleicht ist geschichtlich noch Achad Haam für dich interessant?

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